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Nachruf auf Prof. Dr. Günther Haedrich

Die DGT hat mit großer Trauer zur Kenntnis genommen, dass Herr Prof. Dr. Günther Haedrich, ein langjähriges Mitglied der DGT, am 23. Mai 2016 verstorben ist.

Neben seiner hohen Reputation als Marketingprofessor im deutschsprachigen Raum hat er durch den von ihm vertretenen interdisziplinären Ansatz in den Tourismuswissenschaften eine ebenso hohe und maßgebliche Anerkennung erworben. Bereits in den 1970er Jahren gelang es ihm, den Ergänzungsstudiengang Tourismus mit den Schwerpunkten Management und regionale Planung an der Freien Universität Berlin einzurichten. Erstmals verknüpfte er damit geographische, historische und wirtschaftswissenschaftliche Kompetenzen in einem Institut und Studiengang. Aufgrund der hohen Reputation von Prof. Haedrich erhielt das damalige Institut für Tourismus eine langjährige Förderung durch die Willy Scharnow-Stiftung für Touristik. Darüber hinaus half er maßgeblich bei der Umwandlung des Ergänzungsstudiums in einen Masterstudiengang.

Die Erfahrungen aus dem interdisziplinären Studiengang und die damit gleichzeitig verbundene Integration von Wissenschaft und Praxis wurden in dem von ihm herausgegeben Lehrbuch „Tourismus-Management“ publiziert. Viele Veröffentlichungen folgten, wobei er auch immer wieder herausragende Fachbücher zu Marketingthemen veröffentlichte (einige zusammen mit seinem Schüler Torsten Tomczak, Professor für Marketing an der Hochschule St. Gallen). 

Mehrere seiner Schüler lehren heute an Universitäten und Hochschulen. In Kooperation mit Prof. Kreilkamp, Leuphana Universität Lüneburg, auch Schüler von Prof. Haedrich, leitete er mehrere Jahre das DGT-Doktoranden-Kolloquium. Bei zahlreichen Arbeiten war er als Gutachter tätig. Neben seinen Tätigkeiten in der Wissenschaft war Prof. Haedrich immer wieder als Berater in der Praxis aktiv. Er setzte damit klare Akzente auch für die Praxis

Selbst nach seiner Emeritierung vertrat er das Fach „Tourismusmanagement“ im Masterstudiengang in Berlin und am MCI Innsbruck.

Herr Prof. Haedrich hat es verstanden, das Zusammenwachsen und die Akzeptanz der unterschiedlichen Disziplinen in den Tourismuswissenschaften zusammenzuführen - wie sie auch  heute in der DGT existieren. Wir verlieren mit ihm einen hoch geschätzten Wissenschaftler, Freund und Kollegen. Wir werden ihm ein gebührendes Andenken bewahren.